Schülerparlament


Politik ist ein hartes Geschäft

Dritt- und Viertklässler an der Sebastianschule wählen das Schülerparlament

Von Edgar Rabe
 Raesfeld . Eine Schuluhr auf dem Schulhof, Wasserballtore für das Lehrschwimmbecken, eine Rutsche am Reifenberg, dazu ein neues Klettergerüst... "Wenn ihr das wollt, dann wählt die GSPP." Selbstbewusst tritt Spitzenkandidat Moritz Bonhoff (Grundschul-Super-Pausen-Partei) vom Rednerpult. Applaus brandet auf. Hat er das Wahlvolk auf seine Seite gezogen oder werden seine Argumente als bloße Wahlversprechen vom Volk entlarvt? Am Ende fällt die Entscheidung dann doch in der Wahlkabine. In der Sebastianschule gehen die Parlamentswahlen in die entscheidende Phase. 14 Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich um die Posten als Klassenkanzler, Schulkanzler, "(Schul-)Volksvertreter". Geübte Demokratie in der Grundschule.

Jahr für Jahr entsteht so ein acht- bis zehnköpfiges Gremium, das sich um die Belange der Schüler kümmert und im ständigen Dialog mit der Schulleitung und Lehrern steht. Und natürlich mit denjenigen, die hoffnungsvoll hinter dem Kandidatennamen auf dem Wahlzettel ihr Kreuz gemacht haben. Ob es nun die knallharten Argumente sind, die überzeugen oder aber nach Sympathie und Aussehen die Wahlentscheidung fällt - die Parlamentswahl an der St. Sebastianschule unterscheidet sich kaum von denen "in der großen Politiklanschaft". Auch das "Kleben" von Plakaten gehört zu den wichtigen Instrumenten des Stimmenfangs.

Da buhlen die einen mit populären Forderungen nach einer Torwand, einem Hausaufgabenfrei am Freitag, Hitzefrei ab 27 Grad Celsius oder einer Pausenverlängerung. Und dann gibt es andere - wie die Kinder-Bewegungs-Partei mit Marie Sophie Koller an der Spitze -, die mehr Bewegung im Unterricht, mehr Bewegung in der Schule und einen Extra-Obststand für die Extra-Portion Vitamine fordern. "Ein Kreuz für jeden Klassenraum, weil wir eine katholische Schule sind", verkündet als ein Ziel der Partei für Schüler (PfS) Steffen Beckmann durchs Mikro...

Und dann macht sich das Volk auf den Weg zu den Urnen. Bei den Kandidaten steigt die Spannung. Jetzt können sie nur noch hoffen, die Gunst des Wählers gewonnen zu haben.


Mit den Parteimitgliedern im Rücken fiel den Spitzenkandidaten am Rednerpult - hier Dorothea Bergmann - die Wahlkampfrede etwas leichter. Das passive Wahlrecht haben nur Viertklässler.        Rabe

Wahlergebnis:
Neuer Klassenkanzler (mit den meisten Erststimmen) ist Robin Klein-Ridder (Klasse 4d), Vertreter: Moritz Bonhoff (Klasse 4a). Direkt gewählt wurden: Moritz Bonhoff (Klasse 4a), Anna-Marie Nießing (Klasse 4b), Jana Hater (Klasse 4c), Robin Klein-Ridder (Klasse 4d), Dorothea Bergmann (Klasse 4d) Die meisten Zweitstimmen holte die Partei Kinder für Kinder (KfK). Alle sechs Kinder dieser Partei kommen ins Parlament.

09. November 2006 | Quelle:

 

 

„Wasserballtore fürs Schwimmbecken”, „ein richtiges Schlagzeug für den Musikunterricht” und „coole Doppelstunden wie Sport, Schwimmen, Computer oder Kunst. Weil sonst die Stunden immer sofort vorbei sind, wenn man gerade richtig bei der Sache ist.” Mit diesen Forderungen konnte Robin Klein-Ridder aus der 4d die Wählerschaft überzeugen.

Aber auch Klassenkameradin Dorothea Bergmann brachte es auf 14 Stimmen. „Am Freitag wollen wir keine Hausaufgaben. Da man am Wochenende viel vorhat”, sagte sie gestern in ihrer Rede in der Turnhalle. Außerdem will sie sich für eine Schülerbücherei stark machen und ein Kiste mit Spielen für jede Klasse, „damit die Regenpausen nicht mehr so langweilig sind.”
Wahlkampfstimmung gestern in der Turnhalle der Sebastianschule. 14 Direktkandidaten der Klassen 3 und 4 fürs Schülerparlament 2006/ 2007 stellten sich vor, darunter der seltsame Stefan Streber, der doch tatsächlich die Abschaffung der Pausen forderte - und natürlich keine einzige Stimme bekam.

Die Jungs und Mädchen von der Sebastianschule probten Demokratie. Mit Einsatz und Fantasie. Und dabei ging es nicht nur ums Kennenlernen der politischen Ordnung Deutschlands, sondern auch um echte Mitbestimmung in ihrer eigenen Grundschule. Seit 2002 wird dort ein Schülerparlament gewählt. Regel-mäßig alle zwei bis drei Wochen sitzen die Schülervertreter mit Schulleitung und Lehrerrat zusammen, um Vorschläge und deren Verwirklichung zu diskutieren.
In Zukunft ist dabei die Partei „Kinder für Kinder” (KfK) mit im Boot. Denn die hat gestern tüchtig abgeräumt bei den Zweitstimmen und sich an die Spitze gesetzt. Mit ihren Ergebnissen brauchten sich aber auch die GHP (Grundschul-Helfer-Partei) und die GSPP (Grundschul-Super-Pausen-Partei) nicht zu verstecken.

Für die KfK und Spitzenkandidat Robin Kleine-Ridder wird sich jetzt zeigen, wie viel vom Wahlprogramm im Schulalltag tatsächlich unter-zubringen ist. Bei den gewünschten Doppel-Sport-Stunden wird's da schon kritisch. „Das gibt der Lehrplan wohl nicht her”, weiß Lehrer Manfred Grömping.

Trotzdem können die Jungparlamentarier 'was bewegen, wie das Beispiel ihrer Vorgänger zeigt. Die wählten im vergangenen Jahr den Baketballtrichter aus als neues Spielgerät für den Schulhof.

Mitbestimmen
Das Schülerparlament wählen in jedem Schuljahr
die 3. und 4. Klassen. Es ist dann aktiv bei
Schulveranstaltungen oder schlägt Sportgeräte
für Neuanschaffungen vor.

Donnerstag, 09.11.2006


Sebastianschüler besuchen Landtag in Düsseldorf

 Raesfeld. Robin Klein-Ridder aus der Klasse 4d ist der neue
Klassenkanzler im Schülerparlament der Sebastianschule, 
das am Mittwoch gewählt wurde. Stellvertreter ist Moritz Bonhoff
(4a) von der GSPP (Grundschul-Super-Pausen-Partei). Als
Direktkandidaten wurden von den dritten und vierten Klassen
der Grundschule außerdem gewählt: Anna-Maria Nießing, 
Jana Hater und Dorothea Bergmann. Wie berichtet, erzielte
die Partei KfK (Kinder für Kinder), deren Spitzenkandidat Robin
war, die meisten Zweitstimmen. Somit kommen alle sechs
Kinder dieser Schulpartei ins Schülerparlament. 
Dass die Sebastianschüler bereits zum fünften Mal ein 
Schülerparlament wählen, gefiel auch Lokalpolitikerin Beate
Gerwers (SPD). Die Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten
im Raesfelder Gemeinderat stellte einen Kontakt zur 
Landtagsabgeodneten Stefanie Wiegand her, die das frisch
gewählte Schülerparlament und zwei vierte Klassen prompt in
den Düsseldorfer Landtag einlud. Am Dienstag, 14. November,
ist um 9.30 Uhr Abfahrt ab Sebastianschule. Die Raesfelder
Grundschüler werden im Landtag, der die Fahrt bezuschusst, 
empfangen. Und neben einer Führung dort steht auch noch ein
Besuch des Düsseldorfer AquaZoos auf dem Programm.
Freitag, 10.11.2006

Quelle

... und hier gibt's das offizielle amtliche Endergebnis


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