"Brot und Spiele für's Volk"


 

Zwischen den Stunden wird's jetzt kurzweiliger

Die Pausenhalle der St.-Sebastian-Schule war proppevoll. Der erste große Auftritt für die neuen Klassenkanzler Steffen Nienhaus (Klasse 4 a), Lukas Vengels (4 c) und die Kinder der "Coolsten Partei Raesfelds" war ein besonders angenehmer: Gestern durften sie in der großen Pause ihren 380 Mitschülern und 20 Lehrern viele neue Pausenhof-Spielgeräte und ihr selbst erstelltes Ausleihsystem vorstellen. Gut 700 Euro hatte die Volksbank Raesfeld im letzten Schuljahr aus den Töpfen "Gewinnspar-Zweckerträge" und "Malwettbewerb" für die Grundschulkinder zur Verfügung gestellt. Etwa 100 altersgemäße Spielgeräte wie Hula-Hoop-Reifen, Frisbeescheiben, Indiaca, verschiedene Bälle, Springseilchen oder Tischtennisschläger stehen den Kindern nun zur Auswahl. Besonders attraktiv ist ein Tisch-Air-Hockey-Spiel, das in der Pausenhalle für Kurzweil sorgen soll. Dass das richtig Spaß machen kann, konnten einige Schüler, Rektor Engelbert Sanders und Bankvorstand Hermann Burbaum beim Eröffnungssppielchen gleich testen.

Schulleitung und Lehrerkollegium übergaben die Aufgabe der Geräteauswahl an das Schülerparlament. Und so wälzten die gewählten Schülervertreter des vergangenen Schuljahres monatelang Kataloge und verglichen Preise und Angebote. Schnell stellten die Kinder fest, wie schwierig es ist, Spielgeräte zu finden, die zugleich attraktiv, ungefährlich und preisgünstig sind. In den Genuss, die ausgewählten Spielgeräte noch selber auszuprobieren, kamen die jungen Parlamentarier des 4. Schuljahres allerdings nicht mehr, denn geliefert wurde das Spielzeug erst jetzt im laufenden Schuljahr. Im aktuellen Schuljahr mussten zunächst neue Schülervertreter gewählt werden, welche sofort begannen, ein Ausleihsystem für die begehrten Geräte auszutüfteln. Ab heute gibt es Ausleihkarten für jedes Kind, und jeder Schüler kann nun zu Beginn und am Ende der großen Pause Karte und Spielgerät gegeneinander austauschen, damit nach Pausenende kein Spielgerät auf dem Schulhof vergessen wird. Zum Schluss ihrer Vorstellung baten die Klassenkanzler, Steffen und Lucas, ihre Mitschüler um pflegliche Behandlung der neuen Spiele und versprachen, dass die in die Verantwortung genommene Schülervertretung auf ihren aufwändig organisierten Geräteschatz ganz bewusst Acht geben wird.

Heute dürfen die Erstklässler der Schüler sich zum ersten Mal die Spielgeräte ausleihen und natürlich wieder heile zurückgeben. Schulleiter Engelbert Sanders hatte sichtlich Freude an der Vorstellung gestern: "Wenn wir neue Spielgeräte bekommen, freue ich mich mehr als über Diktathefte"

Borkener Zeitung - 13.01.2004


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