Erich-Kästner-Schüler holen den Turniersieg

Münsterland-Meisterschaften im Schulschach in der Westmünsterlandhalle mit rund 300 Spielern

HEIDEN (pd). Die Münsterland-Meisterschaften im Schulschach zählen zu den größten Schach-Turnieren der Region. 64 Schülerteams mit rund 300 Spielern kämpften am Samstag in der Westmünsterlandhalle um Pokale und Medaillen. Der Heidener Schachverein richtete das Turnier wieder aus.

Es war schon früher Nachmittag, als die Bretter für die siebte und letzte Runde freigegeben wurden. Dabei war es mucksmäuschenstill. Lediglich das Klacken der Schachuhren unterbrach die Stille. Jeder Spieler hatte nur 13 Minuten Bedenkzeit, denn es kam auch auf Schnelligkeit an.

Die weiteste Anfahrt hatten die Schulteams aus Warendorf, Sendenhorst, Emsdetten, Greven und Münster. An den Start gingen auch weiterführende Schulen. Die Grundschulen stellen fast drei Viertel des Teilnehmerfeldes. Mit dabei waren die Michaelschule Reken, das Gymnasium Maria-Veen, die Sebastianschule Raesfeld, die Silvesterschule Erle, die Marienschule Heiden sowie die Remigiusschule, das Gymnasium Remigianum und die Maria-Sibylla-Merian-Realschule (alle aus Borken).

Georg Meirick trainiert mit Routinier Jupp Wienen die drei Teams der Heidener Marienschule. „Schach schult das vorausschauende Denken und fördert die Konzentrationsfähigkeit“, sagte der pensionierte Rektor und Vereinsspieler.

Die Sebastianschule Raesfeld nahm auch wegen ihrer vielen Münsterland- und NRW-Pokale eine Sonderrolle ein. Bei ihr ist Schach ein Schulfach. „Wir sind eine von nur fünf Grundschulen in Nordrhein-Westfalen, in denen Schach auf dem Stundenplan steht“, so Manfred Grömping, Lehrer und Spieler bei Turm Raesfeld.

Die Sebastianschüler, Seriensieger in Heiden, traten mit sieben Mannschaften an. Doch diesmal brachte ihnen Schachgöttin Caissa kein Glück. Als das Team Sebastian I in Runde sieben das in Führung liegende Team Sebastian II niedergerungen hatte, zogen die Erich-Kästner-Schüler aus Reckenfeld als lachende Dritte vorbei. Sie holten den Pokal.

Bei den weiterführenden Schulen siegte die Canisiusschule Ahaus vor dem Remigianum. Die Marianhiller aus Maria-Veen, ein Mädchenteam, wurden fünfte.

Schach-Lehrer Manfred Grömping berichtete über eine interessante Erfahrung. Selbst Schüler, die im Unterricht eher mäßig sind, verblüfften immer wieder durch Erfolge am Schachbrett. „Das stärkt das Selbstwertgefühl und die Motivation zu lernen.“

Organisator Carl Haberkamp von der Schachjugend Münsterland hatte fünf Stunden lang viel zu tun: Paarungen zusammenstellen, Ergebnisse notieren und per Beamer an die Wand werfen. „Wir kommen gerne in die Westmünsterlandhalle“, sagte er. Denn: „Der Heidener Schachverein bewährt sich Jahr für Jahr als vorbildlicher Gastgeber.“ Ein Lob, das zuerst Jugendwartin Karin Knop und ihrem Nachwuchsteam galt. Sie haben die 150 Bretter aufgebaut und sorgten für einen reibungslosen Ablauf – auch an der langen Kaffeetafel.

Und: Ludger Jacobs, Vorstand der Volksbank Heiden, überreichte Vereinschef Gerd Spöler einen 1500-Euro-Scheck. Er lobte die Jugendarbeit des Vereins.

 

20. Februar 2017