Projekte



Zischen beim Eisenbahn-Rap


Tai Chi Chuan: Die Raesfelder zeigten, was sie in der Projektwoche bei Sven Angersbach gelernt haben.

Raesfeld (jü). "Herzklopfen..., das ist Schule. Kribbeln..., das ist Schule auch", haben die Zweitklässler der Sebastiangrundschule inbrünstig gesungen. Da war die erste Anspannung, das Lampenfieber vor dem großen Auftritt vor elterlichem Publikum schon fast wie weggeblasen. Eine Woche lang waren die Diplommusikerin Marie-Luise Jauch, Musikpädagogin Christine Etzold und Tai Chi-Lehrer Sven Angersbach von der Streicherakademie Hannover zu Gast.

Die Dozenten brachten den Jungen und Mädchen das Singen und Tanzen, die "Solmisation" (Singen mit Handbewegungen) sowie erste Grundbegriffe des Tai Chi näher. Was die Grundschüler gelernt hatten, demonstrierten sie voller Begeisterung den staunenden Zuschauern. Los ging´s mit dem flotten "Eisenbahn- Rap": 84 Jungen und Mädchen zischten im mal leiser, mal lauter werdenden Rhythmus einer Lok, rapten so im Rhythmus eines vorbeifahrenden und schließlich anhaltenden Zuges. Das Singen der Tonsilben do-re-mi-fa-so-la-ti-do begleiteten die Kleinen mit den dazu passenden Handbewegungen. Mächtig ins Zeug legten sich die Kids auch bei der Tai-Chi-Chuan-Präsentation. Konzentriert schauten die Jungen und Mädchen auf Sven Angersbach und taten ihm seine fließend-energetischen Übungen nach. Ein fröhlicher Tanz aus der Bretagne erfreute zudem das Publikum. Ebenso die Geschichte vom kleinen "Do" sowie die Lieder für alle zum Mitsingen. Die Grundschüler, lobte Etzold, hätten sehr aufmerksam und konzentriert mitgearbeitet. "Wenn Kinder zum Beispiel einen bestimmten Rhythmus klatschen und dabei Fragen beantworten sollen, lernen sie sich auf das Wesentliche zu konzentrieren." Mit viel Applaus wurden die Jungen und Mädchen am Ende der Vorstellung bedacht. Auch die drei Dozenten erhielten für die gelungene Umsetzung eines außergewöhnlichen Unterrichts viel Beifall.

21.04.2007

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Schule ist mehr als Pauken und Plagen


In der Turnhalle führt Sven Angersbach (kl. Bild) die Kinder und auch Schulleiter Engelbert Sanders in die Grundkenntnisse des Tai-Chi-Chuan ein.

Raesfeld . "Schule ist mehr als Pauken und Plagen, Schule ist mehr als Quälerei..." klingt es zur Gitarrenbegleitung von Christine Etzold durch den Musikraum der Sebastianschule. Und schon ist der Reporter mittendrin im Geschehen, wird in die Stuhlkreis-Mitte gebeten und muss fünf verschiedene Rhythmen und Texte aus dem vielstimmigen Gesang der Zweitklässler heraushören, während der sonore Klang einer Djembé an den Wänden des Raumes widerhallt. "Lernen durch Musik und Bewegung" heißt das Projekt, das in dieser Woche allen Zweitklässlern und ihren Lehrern eine so ganz und gar andere Schulwoche bereitet.

Unter der Leitung von Marie-Luise Jauch bringt die Streicherakademie Hannover eine Woche lang neben dem Singen und Tanzen auch Solmisation, Tai Chi näher.

"Warum muss man auf der Bühne laut und deutlich sprechen?", will Marie-Luise Jauch wissen, die anderen Zweitklässlern die Solmisation erklärt und mit dieser Methode, die sie selbst in Ungarn erlernt hat, den Kindern durch das Singen der Tonsilben do-re-mi-fa-so-la-ti-do und dazu passenden Handbewegungen das Unterscheiden von Tonhöhen und Tonstufen vermitteln. Schon nach dem ersten Unterrichtstag können die Kinder schon vielen Tönen die entsprechenden Bewegungen richtig zuordnen.

Eine Etage höher lassen einige Schüler gerade einen musikalischen Zug auf die Reise gehen. Unter das gleichmäßige Drehen der schweren Räder, das schnaubende Dampfen der Lok, das zischende Pfeifsignal mischen sich die rhythmischen Stimmen der Reisenden - es groovt, und es macht den Kindern sichtlich Spaß. Mucksmäuschenstill ist es plötzlich, wenn Christine Etzold mit unverwechselbarem Zeichen den Zug jäh zum Stehen bringt. Konzentriert und diszipliniert sind die Kinder bei der Sache.

Ähnlich sieht es bei Sven Angersbach aus. Der Mann im seidenen schwarzen Anzug "unterrichtet" die Kinder in Tai-Chi-Chuan. Sie erfahren durch die fließenden energetischen Bewegungen der Hände und Arme, durch die Gewichtsverlagerungen und ein tiefes Atmen, ihren Körper auf eine neue Weise zu spüren. Und manch einer findet dabei schnell seinen eigenen Rhythmus.

Am kommenden Freitag, 20. April, um 15.30 Uhr zeigen Kinder, Lehrer und Dozenten im Forum, was sie gemeinsam in dieser Woche erarbeitet haben. Ermöglicht wurde diese Projektwoche durch den Förderverein der Sebastianschule, der sich mit diesem Angebot bei der Volksbank-Projektführung durchsetzen konnte und 50 Prozent der 5000-Euro-Prämie (die BZ berichtete) für die Finanzierung dieser Projektwoche eingesetzt hat.

18.04.2007

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