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Brandschutzübung |
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Raesfeld - "Brennt's doch nicht?" Die alte Dame, die an der Sebastianschule in Raesfeld vorbeiging, wurde beruhigt. Nein, es brannte gottlob nicht. Allerdings hatte vor wenigen Minuten eine Feuerschutzübung an der Grundschule stattgefunden. Die 380 Mädchen und Jungen sowie ihre Klassenlehrer waren nicht informiert und daher völlig überrascht, als am Dienstag gegen 9.15 Uhr die Sirenen heulten, es Feueralarm gab. Zum ersten Mal trat der Löschzug Raesfeld unter der Leitung von Gemeindebrandmeister Klaus Ostendorf mit der Nebelmaschine in Aktion, hüllte das Treppenhaus zur oberen Etage in graue Schwaden. Die vier 4. Klassen waren eingeschlossen. "Diese Kinder hatten wohl schon ein bisschen Angst", berichteten die Feuerwehrmänner. "Doch sie und ihre Lehrer verhielten sich vorbildlich, schlossen die Türen und warteten auf Rettung." Und die nahte natürlich rasch. Unter Atemschutz stürmten die Wehrleute das Treppenhaus, belüfteten den Flur, zogen damit den Rauch ab und befreiten die Schülerinnen und Schüler. Zur Demonstration für den Ernstfall wurden einigen der Kinder so genannte "Fluchthauben" aufgesetzt. Und bald waren auch die Viertklässler außer Gefahr. Die übrigen Schüler hatten diszipliniert und in weniger als zwei Minuten nach dem Alarm ihre Positionen auf den Sammelpunkten auf dem Schulhof erreicht. Zwei Probealarme pro Jahr sind für die Schulen vorgeschrieben. Einmal mit, einmal ohne Feuerwehr. Doch sind die Kinder besonders unruhig, greifen manche Lehrer auch schon einmal zur "Alarm-List" und üben zwischendurch: "Rasch, rasch, auf den Schulhof, und die Rasselbande ist wieder friedlich." Vor dem Einsatz an der St. Sebastian-Grundschule absolvierte der Löschzug Raesfeld bereits eine Übung an der Alexander-Hauptschule. Auch die verlief ruhig und ohne Probleme. Und gestern Nachmittag kamen noch die künftigen i-Männchen aus dem Michaelis- und dem Lukaskindergarten zur Brandschutzerziehung ins Feuerwehrgerätehaus. Dieser Besuch allerdings verlief kaum ernsthaft, sondern mit viel Spaß: "Wir zeigen den Kleinen dann immer, was alles bei uns so 'rumsteht." Ruhr Nachrichten - 06. 05. 2003 |
Alarmklingel statt Pausenglocke
Gestern Morgen, 9.17 Uhr: Schulleiter Peter Vinke löst Feueralarm aus. Der Treppentrakt im Neubau ist voller Qualm. Sichtweite: null Zentimeter. Mit einer Nebelmaschine hatten Gemeindebrandinspektor Klaus Ostendorf, sein Stellvertreter Helmut Demmer und weitere Kollegen vom Löschzug Raesfeld den Fluchtweg durchs Treppenhaus bewusst abgeschnitten. Ziel war es festzustellen, ob Lehrer und Schüler aufgrund der Situation alternative Rettungswege benutzen. Eine Premiere im regelmäßigen Übungsreigen in den Raesfelder Schulen.
"In drei Minuten waren alle auf dem Sammelplatz", zeigte sich der Rektor der Alexanderschule erfreut, dass die Aufgabe von den nicht unterrichteten Schülern (über 400) und Lehrern mit Bravour bestanden wurde. Einige Minuten später durfte der "Mathematikkurs der 9. Klassen dann auch hinaus ins Freie. Aus dem Fachraum im Kellergeschoss brachten Feuerwehrmänner dann Schüler mit Fluchthauben durch den verqualmten Flur nach draußen. "Das war ein komisches Gefühl. Wenn das ein richtiger Brand gewesen wäre, dann hätte ich schon richtig Angst gehabt", erklärt Nils Neumann. Auch Stephan Hildebrand war es ähnlich mulmig beim Gang durch den Qualm - das schwere Atemgeräusch der Feuerwehrleute direkt am Ohr. Eine gespenstische Szenerie. Eine Erkenntnis des Einsatzes: Die Bepflanzung rund um die als Fluchtwege ausgelegten Lichtschächte muss zurück geschnitten werden.
Eine Stunde später ein ähnliches Bild an der Sebastian-Grundschule: Auch hier versperrt Nebel im Treppenhaus des zweiten Bauabschnitts den rettenden Weg nach draußen. Wenige Sekunden nachdem die Alarmklingel ertönt und Konrektor Manfred Grömping per Megaphon vor dem Feuer warnt, drängen die ersten Schüler wohl geordnet nach draußen. Einigen von ihnen steht das Entsetzen im Gesicht, vereinzelt fließen Tränen. Andere wieder nehmen es ganz "cool". In zwei Minuten ist die Schule (rund 380 Schüler) evakuiert. Nur die 4d bleibt oben noch "gefangen". Auch hier machen einige Schüler Bekanntschaft mit der Fluchthaube, "kämpfen" sich durch die Qualmwand ins Freie. Feuerwehr und Konrektor sind zufrieden mit dem Verlauf der Übung, die auch im Lehrerkollegium noch einmal reflektiert wird. Erste Erkenntnis: Die Alarmklingel ist im Lehrschwimmbecken bei "Unterrichts-Geräuschkulisse" nicht zu hören. Und: Die Notausgänge und deren Beschilderung wurden zwischenzeitlich geändert. Das war vielen Lehrern und Schülern so noch nicht bewusst, zeigte die Übung. Weitere Brandschutzübungen fanden gestern noch in zwei Raesfelder Kindergärten statt. Borkener Zeitung - 07. 05. 2003 |