Nach dem Essen
an die Bürste


 

 

„Aktion Zahngesundheit" unterwegs

 

Gestern Morgen kurz nach 10 Uhr: Die Kinder der Klasse 1b der Sebastianschule treten an zur kollektiven Zahnpflegekunde. Empfangen werden sie vom Team des Arbeitskreises Zahngesundheit im Kreis Borken. Sandra Brenner, Gabi Elsbernd, Sabine Telöken, Karin Ladenberger, Mechthild Greiwe-Möllmann und Jugendzahnärztin Stefanie Fischer vom Kreis Borken haben ein spannendes wie lehrreiches Programm für die Steppkes vorbereitet.

Beim Zähneputzen erklärt Fachfrau Sabine Telöken, wie die Kinder nach Methode „KAI" zunächst die Kauflächen, dann die Außen- und schließlich die Innenflächen richtig reinigen.

Der Klassenraum sieht ganz anders aus als sonst. Ein großer „Karies-Tunnel" steht inmitten des Raumes. Dort wartet das erste Aha-Erlebnis auf die Kinder. Zu-nächst werden Zähne und Zahnfleisch der Kinder mit einer speziellen Tinktur bestrichen. Ruck zuck färben sich die Beißerchen gelb. Dann geht es ins Tunnelinnere. Schwarzlichtröhren tauchen die Röhre in Violett. Doch vor allem lässt das Licht die Wahrheit sichtbar werden. Auf Zähnen und Zahnfleisch leuchten jene Stoffe drastisch grell, die fähig sind, an gesunden Zähnen heftig zu nagen. Lässt man sie zu lange gewähren, erklärt die Zahnärztin, kann Karies entstehen. An einem Styropor-Zahn können die Kin-der plastisch erfahren, wie sich Säuren, die aus Verdauungsprozessen von Zucker vernaschenden Bakterien entstehen, in das Zahn= Heisch fressen. Ein Tropfen Aceton fällt auf das Styropor und binnen weniger Sekunden entsteht ein eindrucksvoller Krater.

Vor dem Zähneputzen: Lukas Höing, Dominic Döring, Aleksandra Baaske, Michelle Bombeck und Lisa Titel (v. l.) zeigen ihre Zähne, die, mit einer speziellen Tinktur bestrichen, ganz gelb wurden. Im „Karies-Tunnel" unter Schwarzlicht-Beleuchtung wurden auch alte Zahnbeläge sichtbar.

 

Damit es gar nicht so weit kommt, lernen die Kinder, wie man richtig Zähne putzt. Die Methode heißt „KAI" und gibt die Reihen-folge vor: Zunächst soll die Bürste auf die Kauflächen, danach auf die Außenflächen und schließlich auf die Innenflächen der Zähne angesetzt werden. Gründlich muss es gemacht werden - schnell husch-husch nützt gar nichts. „Ein jeder von uns hat mehr Bakterien im Mund, als es Menschen auf der Erde gibt", erklärt Stefanie Fischer. Die Kinder staunen. Sie staunen auch, dass nach dem gründlichen Putzen im Schwarzlichttunnel keine Anhaftungen auf Zähnen und Zahnfleisch mehr zu sehen sind. „Vor allem ist es wichtig, dass die Kinder sich nach jedem Essen die Zähne putzen", betont Mechthild Greiwe-Möllmann. Dass es im Alltag oft genug anders läuft, wissen die Frauen vom Aufklärungsteam natürlich auch. Aber genau die Sensibilisierung für das Thema Zahngesundheit ist ihre Aufgabe. Und die meistern sie vor allem mit einer kindgerechten Darbietung der Lehrinhalte. Denn wenn beispielsweise 72 Stück Würfelzucker auf ein Blatt geklebt werden – genau so viele wie in einem einzigen Glas Nutella versteckt vorhanden sind, macht das Eindruck auf die Kids und regt mitunter zum Nachdenken an.

BZ: 24.03.2006

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